jedes jahr im juli falle auch ich in die sommerstarre. wenn ich es überhaupt schaffe, mich aus dem haus (zuverlässige 22° weil die sorte altbau wo man auch tagsüber licht anmachen muss) zum fahrrad zu schleppen, draußen sagen wir mal 32°, mir erstmal am fahrrandlenker eine leichte brandwunde zuziehe und dann ohne von einem laster überfahren lebend beim atelier ankomme, die haustür aufschliesse und bei angenehmen 26° die 3 stockwerke hochdümpel, wenn ich dann endlich die ateliertür aufschliesse und mir die 32° warme atelierluft entgegenströhmt, dann freue ich mich, das alles ist wie immer.
mein atelier ist zwar auch altbau, aber die außenwände sind ungefär 3 cm dick und die fenster aus dem 19. jahrhundert.
ich schmeisse dann meinen „alaska“-tischventilator an, dessen luftzug etwa in einem radius von ca. 50 cm spürbar ist und lasse mich 2 meter entfernt davon in meinen sessel plumpsen. da sitze ich dann, lege die füsse hoch und trinke meinen von zuhause mitgebrachten inzwischen wieder warmen eistee.
nach ca. 2 stunden beschliesse ich mal nachzusehen woher der komische geruch kommt. ah, aus der atelierküche. dort schimmeln die benutzten teller der letzten tage. ohgott, abwaschen = heisses wasser! ich schleiche zurück in meinem sessel. mal googeln, was es für andere abwaschmöglichkeiten gibt. vergesse das aber sofort, sobald ich das laptop aufgeklappt habe.
was wollte ich nochmal?
achso, ich wollte ja mal gucken, was es neues aufm ventilatormarkt gibt. ich versuche das jetzt schon seit mehreren jahren rauszufinden aber es fällt mir immer erst ende juli ein. deswegen hatte ich mir das sogar extra mal für ende november in den kalender geschrieben, „ventilator kaufen“, und dachte, das wäre super schlau weil ja im november sicher keiner ventilatoren kauft. das angebot ist deswegen bestimmt grenzenlos und die preise niedrig. war dann aber garnicht so.
achso und nach einem größeren kühlschrank wollte ich gucken, der kleine ist sowas von proppevoll mit farben und leim. das mit den farben ist ja auch sone sache. bei vielen weiss ich garnicht, ob die diese temperaturen überhaupt abkönnen, von den chemikalien und lösungsmitteln rede ich mal besser garnicht.
immerhin wirkt die wärme trocknungsbeschleunigend, wenn man das braucht. wenn man sich denn dazu aufraffen könnte arbeitet man einfach schneller. ich kenne einen, der legt seine ölbilder zum trocknen im sommer immer ins auto – das brauch ich nicht. bei mir trocknet öl im moment innerhalb von 1-2 tagen (im winter dauert das bis zu einer woche).
unter uns gesagt: im augenblick komme ich eigentlich nur wegen der pflanzen ins atelier. ich hab hier zwar inzwischen nur noch 2 kakateen aber selbst die kriegen schon trockene stellen.
naja, jetzt hab ich immerhin mal wieder gebloggt. wenn man sich nicht bewegt sind 32° auch bei windstille ganz gut erträglich. morgen mach ich dann vielleicht mal homeoffice.